by Carmen Stehle

Gesundheitsinformation? Hier gibts Antwort auf Ihre Frage

Täglich gibt es eine Flut von neuen Informationen, die Nachrichten überschlagen sich, die Politik mischt ordentlich mit und kein Mensch kennt sich mehr aus. Auch der eigene Arzt kann nicht immer alles wissen oder ist überlastet. Einen Termin zu bekommen kann dauern. Die Fragen drängen: Kann mein Kind zur Schule? Wie verhalte ich mich beim Arbeitgeber? Was das digitale Angebot zu bieten hat, wie man zu verlässlichen Antworten kommt und was man außerdem wissen sollte, erfahren Sie hier.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich unbeliebt gemacht, fand aber – so erklärte er sein Vorgehen – die digitale Netzlage so unübersichtlich und desinformativ, dass er eine Kooperation mit der Suchmaschine Google einging. Wozu? Er möchte sein Gesundheitsportal gesund-bund.de, das seit September 2020 existiert, auch gefunden wissen. Die Menschen sollen verlässliche seriöse Antworten auf ihre Fragen bekommen. Vorbei an Verschwörungstheorien und Falschinformation. Warum Google? Es sei die meistgenutzten Suchmaschine der Deutschen.

Während seine Artikel vor anderen Gesundheitsartikeln nun prominent auf der ersten Seite oben in einem farblich gekennzeichneten Kasten, sogenannten Knowledge Panels, ausgespielt werden, ranken andere Portale, die sich genauso um medizinisch einwandfrei Berichterstattung bemühen, weiter hinten. Rechtliche Schritte werden geprüft, denn Medienhäuser und Verbände fragen sich, wie sie mit der offenen Diskreditierung des Medizinjournalismus umgehen wollen, ob ein Bundesministerium überhaupt ein eigenes journalistisches Portal betreiben darf, und viele andere Fragen, die das Vorgehen aufgeworfen hat, die man kritisch sehen kann. Doch hier soll es um Ihre Fragen rund um die Gesundheit, richtiges Verhalten und die Auffindbarkeit der Informationen im Netz gehen.

Denn das Coronavirus SARS-CoV-2 greift weiter um sich und vielleicht haben Sie oder Ihre Kinder Halsschmerzen oder Ihre Nase läuft. Vermutlich wollen Sie erst einmal wissen, welche Unterschiede es zu einer harmlosen Erkältung, einer Grippe zu einer Covid-19-Erkrankung gibt und geben die Frage in eine Suchmaschine ein.

Voilá, ausgespielt wird bei genannter Suchmaschine zuoberst das Knowledge Panel, sowie darunter weiterführende Artikel, die die Symptome auflisten und Ihnen raten, zunächst den Hausarzt anzurufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Wo Sie sich derzeit testen lassen sollten, wie Sie sich richtig verhalten und wo Sie weitere Fragen beantwortet bekommen. Wenn Sie keinen Hausarzt/Hausärztin haben, wenden Sie sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst.

Auch im Hinblick auf einen Impfstoff gegen Corona, will der Gesundheitsminister sicherstellen, dass fachlich gut aufbereitet Informationen bereitgestellt werden. Es kursieren eine Menge Hinweise zum Thema Impfen. Impfgegner*innen und -befürworter*innen liefen sich schon lange eine Schlacht im World Wide Web. Dazu kommen alte und neue Verschwörungstheorien zu Impfungen allgemein und zur Pandemie im Speziellen.

Seriöse Informationen zum Coronavirus

Die Gesundheitsplattform gesund.bund.de des Bundesministeriums bietet also Informationen an.
Bleibt die Frage, wer liefert den Content des staatlichen Angebots und wer prüft dessen Richtigkeit? Die Ausschreibung des Gesundheitsministeriums hat eine Berliner Agentur gewonnen, die die Inhalte in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut (RKI) erstellt hat. Das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention (Vorbeugung). Dieses Institut erfasst die aktuelle Lage, bewertet alle Informationen, schätzt das Risiko für die Bevölkerung ein und stellt Empfehlungen für die Fachöffentlichkeit wie die Ärzteschaft zur Verfügung. Woher das Bundesministerium für Gesundheit seine Informationen bezieht, legt es auf seiner Webseite unter dem Punkt Gesundheitsberichterstattung offen.

Ist die Antwort nicht zufriedenstellend, können Sie sich an die folgenden deutschlandweiten Dienste wenden, die Städte bieten jeweils auch Beratung oder eine Service-Hotline an. Ihre Krankenkasse sollte Ihnen ebenfalls tagesaktuell mit Rat und Tat zur Seite stehen können.

• Corona-Hotline: 089-122220
• Unabhängige Patientenberatung Deutschland: 0800 011 77 22
• Bundesministerium für Gesundheit – Bürgertelefon: 030 346 465 100
• Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
• Weitere Anlaufstellen mit Informationen in leichter Sprache, in Gebärdensprache und Inhalte in
englischer, russischer und türkischer Sprache, sowie Informationen zum Impfschutz finden Sie hier auf den Seiten von gesund.bund.de.

Wann und wie informieren Sie den Arbeitgeber?

Haben Sie im ersten Schritt abgeklärt, wie Ihre möglichen Symptome einzuschätzen sind, informieren Sie zunächst als Angestellte/r nur Ihren Vorgesetzten. Vermeiden Sie E-Mails an das ganze Team, damit Ihr Datenschutz aufrechterhalten werden kann und keine vermeidbare Panik unter den Mitarbeitern ausbricht.

Informiert bleiben

Auch wenn sich eine gewisse Müdigkeit und Resignation beim Thema Corona einstellt haben sollte, bleiben Sie täglich dran. Die Medien werden auch positive Nachrichten aufgreifen und die wollen Sie sicher auf keinen Fall verpassen.